Viele Rosen bringen aus der Züchtung heraus eine gute Blattgesundheit mit. Keine Rose ist allerdings resistent gegenüber Blattkrankheiten oder gar -schädlingen. Eine ausgewogene Düngung, der konsequente Rückschnitt im Frühjahr, die richtige Pflanztiefe, ein gut belüfteter Standort und eine regelmäßige Befallskontrolle sind der beste Schutz vor Krankheiten und Schädlingen.
Die häufigsten Rosenschädlinge sind:
Blattläuse
Blattläuse treten bevorzugt bei warmer und trockener Witterung auf. Die Hauptbefallszeit ist im Frühjahr und Sommer. Sie hemmen das Wachstum der Pflanze und führen zu verkrüppelten Blättern, Trieben und Knospen. Die Tiere überwintern als Eier auf den Trieben und schlüpfen nach dem Austrieb im Frühjahr. Im Herbst werden erneut Eier an den Trieben für das neue Jahr abgelegt. So besteht immer ein Kreislauf.
Bei leichtem Befall regelt sich das Vorkommen durch Nützlinge wie Marienkäfer. Bei stärkerem Befall kann eine Behandlung mit zugelassenen Insektiziden erfolgen.
Spinnmilben
Winzige, orangerote Spinnmilben findet man an heißen, trockenen Standorten. Besonders überdachte Standorte sind spinnmilbengefährdet. Sie halten sich an der Blattunterseite auf und schädigen die Rose durch enorme Saugtätigkeit. Die Blätter sind oberseits mit weißgelben Punkten gesprenkelt und mit feinen Gespinsten verbunden, schließlich fallen sie vorzeitig ab. Bei Befall empfiehlt sich die abwechselnde Behandlung mit verschiedenen zugelassenen Spritzmittel. Spinnmilben sind schwer zu bekämpfen, da die meisten Mittel entweder die Eier oder adulte Tiere abtöten. Tiere im Larvenstadium überleben und breiten sich aus.
Spinnmilben sind oftmals ein Standortproblem. An überdachten Stellen wie Balkone, Terrassen oder Dachüberstände stehen die Pflanzen regengeschützt und bieten einen idealen Platz für Spinnmilben. Sind die Rosen in Kübel gepflanzt, so reicht oftmals ein Umstellen ins Freiland aus, um den Befall zu minimieren.
Rosenblattwespe
Ein Schädling, mit dem man im Rosengarten nicht jedes Jahr zu tun hat, ist die glänzend schwarze Rosenblattwespe. Sie fliegt von Mai bis Juni und legt ihre Eier auf die Blattunterseite des Rosenstrauchs. Es entstehen grüne, schneckenähnliche Larven mit gelber Unterseite. Die Larven werden ca. 1cm lang und verpuppen sich, nachdem sie sich am Rosenlaub satt gefressen haben, im Boden. Es entsteht ein Fensterfraß, wobei die Blattoberhaut zunächst unbeschädigt bleibt, später Lochfraß. Es treten starke Verluste der Assimilationsfläche auf. Zur Bekämpfung können zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen stechende, saugende oder beißende Insekten verwendet werden. So wird in einer Spritzung die Rosenblattwespe, Rosenblattrollwespe und Blattläuse erreicht. Mehrmalige Anwendung nötig.
Rosentriebbohrer
Der Rosentriebbohrer bezeichnet die Larve der Blattwespe. Die erste Generation fliegt im Mai und legt ihre Eier an den Trieben der Rose ab. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Larven in den Stängel der Rose und ernähren sich vom Mark. Der aufwärtsbohrende Rosentriebbohrer frisst sich durch das Mark nach oben, der abwärtsbohrende Rosentriebbohrer hingegen nach unten. Die Triebe können welk werden und die ausgehöhlten Stängel können abbrechen. Ein Hinweis auf einen Befall des Triebbohrers können Bohrlöcher sowie Bohrmehl auf anderen Blättern sein. Befallene Pflanzen sollte man soweit zurückschneiden, dass die befallenen Stellen komplett entfernt werden. Die abgeschnittenen Zweige und Triebe sollten in der Mülltonne entsorgt werden wegen der Gefahr eines erneuten Befalls der Rosen. Die Rosenblattwespe kann mit bis zu zwei Generationen pro Jahr auftreten. Die Larven verpuppen sich meist im Boden. Die zweite Generation fliegt ab Ende Juli. Die Larven fressen bis September, sie überwintern in Kokons im Boden und verpuppen sich dort im darauf folgenden Frühjahr.
Rosenblattrollwespe
Die Rosenblattrollwespe sucht jedes Jahr von Mitte Mai bis Anfang Juni den Rosengarten heim. Die kleine schwarze Wespe legt ihre Eier an den Rand eines Rosenblattes. Dieses fängt nach kurzer Zeit an, sich nach innen einzurollen. Eine ideale Schutzhülle für die jungen Larven, die sich so vor Feinden geschützt entwickeln können. Leider macht dieser Umstand auch die Bekämpfung der Larven schwer, denn die handelsüblichen Pflanzenschutzmittel erreichen die Larven nur schlecht bis gar nicht. Deshalb sollte als erste Bekämpfungsmaßnahme die befallenen Blätter der Rose entfernt werden. Auch wenn die Rose dadurch kahl erscheint, treibt sie relativ schnell wieder durch und blüht zuverlässig. Die Rose nimmt durch diesen Schädling nur wenig Schaden, da er so schnell verschwindet, wie er gekommen ist. Die Larven lassen sich aus den Rosenblättern auf den Boden fallen, wo sie in der Erde überwintern und sich im nächsten Frühjahr verpuppen.
Rosenzikade
Die Rosenblätter zeigen anfänglich eine feine, weißgelbe Sprenkelung der Blätter. Sie beginnt meist entlang der Blattadern und breitet sich später auf das ganze Blatt aus. Die Schäden sind ähnlich wie bei Spinnmilben. Der Verursacher dieses Schadbildes ist die blattunterseits lebende Rosenzikade. Die Zikade ist ca. 3 mm lang und blassgrün, die Larven sind cremefarbig. Die erwachsenen Rosenzikaden springen bei Berührung der Blätter unruhig auf und fliegen davon. Die Rosenzikade und ihre Larven stechen das Pflanzengewebe an und saugen den Pflanzensaft. Vor allem bei warmer Sommerwitterung können sie sich gut vermehren. Die Überwinterung erfolgt als Ei, welches von der zweiten Zikadengeneration im Herbst in die Rinde des Rosentriebes gelegt wird.
Wenn in warmen Sommern mit einer starken Vermehrung zu rechnen ist, können Pflanzenschutzmittel gegen saugende Insekten nach Gebrauchsanleitung eingesetzt werden.
Die häufigsten Rosenkrankheiten sind:
Echter Mehltau
Die richtige Standortwahl ist entscheidend. Trockene, schlecht belüftete Standorte wie auch überdachte Standorte fördern die Ausbreitung dieses Pilzes. Ein mehlig weißer, schimmelartiger Belag zeigt sich zuerst an jungen Blättern und Trieben und kann später auch Knospen, Blüten und ältere Blätter befallen. Blätter und andere befallene Pflanzenteile werden deformiert und trocknen allmählich ein. Der Echte Mehltau wird in geringer Ausbreitung von der Rose toleriert und ist für die Pflanze nicht lebensbedrohend, er kann sie aber anfälliger für gefährlichere Krankheiten machen. Eine Überwinterung des Pilzes findet an alten Knospen statt. Aus diesen Pilzsporen kommt es im Frühjahr zur Neuinfizierung der anderen Pflanzenteile. Bekämpfungsmaßnahmen: im Frühstadium kann auch das Wegschneiden befallener Pflanzenteile helfen. Vorbeugend und bei Befall hilft abwechselndes Spritzen mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln. Kalibetonte Düngung. Nach Möglichkeit bei der Pflanzung auf mehltauunanfällige Rosensorten zurückgreifen.
Falscher Mehltau
Falscher Mehltau an Rosen tritt bei kühlen, feuchten Temperaturen auf und verbreitet sich durch Wasserinfektion. Im Frühjahr erkennt man ihn an runden violetten Flecken auf der Blattoberseite, die sich zu Flächen zusammenschließen können, oft entlang der Blattmittelrippe. Im Herbst zeigt sich ein gräulicher, schimmelartiger Belag, der überwiegend die Blattunterseite befällt. Später können sich gelb-braune Flecken bilden. Die befallenen Blätter fallen ab und der Trieb im folgenden Jahr wird geschwächt. Falscher Mehltau kann eine ganze Pflanze zum Absterben bringen. Dieser Mehltaupilz ist der schlimmste Blattpilz, ist aber eher ein Problem in den Rosenanzuchtbetrieben. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen kommen in Betracht: Bei kühlen, feuchten Temperaturen kann vorbeugend ein geeignetes Pflanzenschutzmittel gespritzt werden. Bei ersten Krankheitszeichen sollten die befallenen Pflanzenteile entfernt und vernichtet sowie mit dem abwechselnden Einsatz verschiedener Spritzmittel begonnen werden.
Zur Infektion ist Blattnässe notwendig, daher sollte besonders in den Sommermonaten auf ein möglichst trockenes Blatt geachtet werden. Möglichst in den Morgenstunden wässern. Zudem sollten windoffene Pflanzungen und mehltauunanfällige Sorten gewählt werden.
Rostpilze
Der Rosenrost kann auf abgefallenen Blättern den Winter überstehen und ab etwa Mitte Juni die Pflanze infizieren. Im zeitigen Frühjahr werden Sporen gebildet, die mit dem Wind verbreitet werden und die ersten Infektionen an den Rosenblättern wieder einleiten.
Kühle, feuchte Standorte und Perioden mit längerer Feuchtigkeit fördern die Entwicklung von Rosenrost. Zu erkennen ist er im Frühstadium an orangefarbenen Pusteln an der Blattunterseite und später an kleinen gelbroten Flecken auf der Blattoberseite. Befallene Blätter fallen ab und die Rose wird allgemein geschwächt, sie kann sogar absterben. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen kommen in Betracht: Die Rosen müssen vorbeugend im Frühjahr mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, abwechselnd mit verschiedenen Wirkstoffen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und vernichtet werden. Auf geeignete Sortenwahl achten.
Sternrußtau
Der Sternrußtau ist neben dem Echten Mehltau der bekannteste Schadpilz an Rosen. Die Überwinterung des Erregers erfolgt hauptsächlich in den Blättern, aber auch Triebknospen können bei starkem Auftreten des Pilzes infiziert und zur Überdauerung genutzt werden.
Zu schattige und feuchte Standorte begünstigen die Entwicklung von Sternrußtau. Die Verbreitung findet durch Flugsporen statt, die Infektion meist durch altes, befallenes Laub. Mulchen sollte vermieden werden, da der Pilz hier überdauern kann. Auf den Blättern bilden sich strahlenförmige violettbraune bis schwarze Flecken. Die Blätter verfärben sich gelb und fallen schließlich ab. Folgende Bekämpfungsmaßnahmen kommen in Betracht: Die Rosen müssen vorbeugend im Frühjahr mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, abwechselnd mit verschiedenen Wirkstoffen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und vernichtet werden. Über die Sortenwahl lässt sich das Schadausmaß begrenzen. Vollsonnige, windoffene Lagen wählen und auf ausreichende Pflanzabstände achten.
Grauschimmel
Einer der am weitesten verbreiteten Pilze ist der Grauschimmel (Botrytis). Aufgrund seiner geringen Ansprüche und der Vielzahl an Wirtspflanzen ist er sehr bekannt. Der Pilz ist in der Lage, schon ab 3°C zu wachsen und Pflanzen zu infizieren. An den Zweigen entstehen braune Flecken, die bei einem triebumfassenden Auftreten zum Abschnüren der darüber liegenden Teile führen. Die Blüten können ebenfalls befallen werden. Sie bleiben geschlossen, bekommen fahle Flecken, bedecken sich mit einem mausgrauen Schimmelrasen und faulen.
Der Pilz überwintert auf abgestorbenen Pflanzenteilen. Durch Wind und Luftfeuchtigkeit können sich die Sporen während der gesamten Vegetationszeit in der Luft befinden. Dieser Pilz infiziert die Rosen bei feuchtem, regnerischem und trübem Wetter. Zur Vorbeugung und Bekämpfung lässt sich folgendes empfehlen: Zu schattige und feuchte Standorte meiden. Wichtig sind ausreichende Pflanzabstände und eine gute Durchlüftung der Bestände, damit Blätter, Blüten und Triebe nach Niederschlägen rasch abtrocknen. Falls eine zusätzliche Bewässerung der Pflanzen nötig sein sollte, so sollte diese nicht über die Pflanze gegeben werden. Zudem ist auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Befallene Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden. Bei der Bekämpfung gegen die Hauptschaderreger wird dieser Pilz oft mit erfasst.