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Boden und Düngung



Wie dünge ich meine Beet- und Balkonpflanzen? Nach oben

Beet- und Balkonpflanzen sollen den ganzen Sommer und noch im zeitigen Herbst mit ihrer Blütenfülle Freude bereiten. Für den gewünschten Wachstumserfolg spielen neben der Auswahl von robusten Pflanzenarten die Qualität der Blumenerde sowie eine ausgewogene Düngung eine wichtige Rolle.
In Balkonkästen steht den Pflanzen nur ein begrenzter Durchwurzelungsraum zur Verfügung. Empfehlenswert sind stets hochwertige Blumenerden, da sie bereits aufgedüngt, von guter Qualität und strukturstabil sind. Günstige Erden sind meist reine Torfsubstrate, mit etwas Kalk versetzt und oft von schlechter Qualität. Mit einer solchen günstigen Erde wird man nicht viel Freude an seiner Pracht auf dem Balkon oder der Terrasse haben. Von der Verwendung alter Blumenerde ist abzuraten. Unter Umständen haben sich Krankheitskeime angesiedelt, wenn die Balkonpflanzen im vergangenen Jahr z. B. unter Pilzkrankheiten litten. Außerdem reichern sich in der Erde durch regelmäßige Düngung Nährstoffe an, weil Pflanzen nicht alle Nährstoffe gleichmäßig verbrauchen. Das führt zur Versalzung der Erde und kann den Wurzeln der neuen Pflanzen schaden. Deshalb ist es besser, jedes Jahr neue Erden zu verwenden. Darin können sich die Pflanzen optimal entwickeln. Meistens wird auf dem Balkon oder der Terrasse zu wenig gedüngt, dabei sollte bereits 2 Wochen nach der Pflanzung mit der flüssigen Nachdüngung begonnen werden. Dazu bietet der Handel spezielle Balkonpflanzendünger an.
Flüssigdünger: Flüssige Blumendünger sind in der Dosierung einfach, da ein Messbecher als Maßeinheit Verwendung findet. Normalerweise wird bis Ende September wöchentlich einmal nach Gebrauchsanleitung gedüngt. Der Handel bietet ein großes Sortiment an, wobei es starke Qualitäts- und Preisunterschiede gibt.
Wer nicht so häufig nachdüngen möchte, sollte beim Pflanzen eine Spezialerde mit Langzeitdünger verwenden. Der Dauerdünger in diesen Blumenerden gibt die Nährstoffe langsam und über einen längeren Zeitraum ab, so dass die Pflanze länger eine gute Grundversorgung hat. Auf ein gelegentliches Nachdüngen, besonders bei stark blühenden Pflanzen, sollte dennoch nicht ganz verzichtet werden. Beim Bepflanzen der Balkonkästen wird der Langzeitdünger nach Gebrauchsanleitung gleichmäßig in die Erde eingearbeitet. Ein Dünger mit einer Wirkung von 4 - 5 Monaten ist zweckmäßig. Die Düngeintensität und die Dosis sind jeweils dem Pflanzenwachstum und der Witterung anzupassen. Bei stark entwickelten Pflanzen werden die Nährstoffvorräte durch das viele Gießen zusätzlich ausgeschwemmt. Starkzehrende und üppig blühende Pflanzen von großem Habitus müssen zweimal pro Woche und eventuell mit einem zusätzlichen Eisendünger gedüngt werden. In einer normalen Blumenerde zeigt sich dieser Eisenbedarf an Blattaufhellungen zwischen den Blattadern. Dazu gehören: Petunie, Surfinia, blaue Fächerblume (Scaevola), Margeriten und einige mehr.

Wie verbessere ich meinen Gartenboden? Nach oben

Der Gartenboden ist wohl das wichtigste Element im Garten, er gibt den Pflanzen Halt und versorgt sie mit Nährstoffen und Wasser.
Die intensive Bodennutzung im Gemüsegarten und der Ordnungssinn des Gärtners im Blumenbeet würde zu einer Humus- und Mineralstoffverarmung im Gartenboden führen, wenn nicht die natürlichen Kreisläufe durch fachgerechte Humus- und Mineralstoffzufuhr wieder geschlossen werden. Die Kompostbereitung im Garten stellt eine Form der Kreislaufwirtschaft dar, bei der Abfälle und Nährstoffverluste vermieden werden. Etwa 3 bis 5 Liter / m2 Kompost genügen zur Düngung pro Jahr. Komposterde wird im Frühjahr im Nutz- und Ziergarten flach in den Boden eingearbeitet.
Gut verrotteter Stallmist wird am besten alle 2 Jahre ausgebracht und flach untergegraben, etwa eine halbe Karre auf 10 m2. Geflügelmist ist sparsam zu verwenden, denn der ist etwa 5-mal so nährstoffreich.
Verdichtete Böden werden mit dem Spaten oder der Grabegabel tiefgründig gelockert. Zu saure Böden werden gekalkt. Leichten Sandböden wird Kompost, Rindenhumus, Lehm oder fertige Pflanzerde zugegeben. Schwere Böden werden durch Zugabe von Sand oder Kompost verbessert. Diese Zuschlagstoffe gibt es abgefüllt beim Gärtner oder im Gartenfachhandel.
Ist der Boden arm an Humus, dann ist er weniger fruchtbar und enthält auch weniger Bodenlebewesen (Regenwürmer, Tausendfüßler, Asseln etc.). Durch das Mulchen mit organischem Material wie Rasenschnitt, Laub oder Staudenschnitt lässt sich das Bodenleben aktivieren. Im Gemüsegarten kann ebenfalls dünn mit Rasenschnitt gemulcht werden oder der Humus kann aus dem Anbau von Gründüngungspflanzen stammen, die eingearbeitet werden. Bei leichten Böden hat sich die Zugabe von Bodenhilfsstoffen wie Urgesteinsmehl oder Tonmehl bewährt.
Gerade in Trockenperioden, wie wir sie in den letzten Jahren hatten, zahlt sich eine intensive Bodenpflege durch Humuswirtschaft aus, denn das Vermögen, Wasser zu speichern ist viel höher als in einem humusarmen Boden. Dies und eine sachgerechte Bodenbearbeitung sowie Be- und Entwässerungsmaßnahmen tragen zu einer günstigen Krümelstruktur und zum zügigen, gesunden Pflanzenwachstum bei.
Zur Erhaltung des optimalen pH-Wertes des Bodens ist es ratsam, alle 2 - 3 Jahre zu kalken. Als Folge von Verwitterungsvorgängen, Anreicherung von Wurzelausscheidungen und durch den "sauren Regen" verändert sich der Säurezustand des Bodens.
Gezielt Kalken und Düngen ist nur nach einer Bodenuntersuchung möglich. Erst dann ist bekannt, welche Nährstoffe im Boden vorhanden sind und welche durch eine Kalkung und Düngung nachgeliefert werden sollen. Nur wer seinen Garten ausgeglichen düngt, kann auf eine gute Ernte oder reichen Blütenflor hoffen. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über die Nährstoffversorgung und den Düngebedarf. Sie gibt Auskunft, in welcher Versorgungsstufe (A bis F) sich der Gartenboden befindet. In den Versorgungsstufen A bis B sollte verstärkt gedüngt werden. In den Stufen D bis F kann die Düngung ganz unterbleiben, denn hier können sich die Pflanzen gänzlich aus dem Bodenvorrat ernähren. Die Bodenuntersuchung sollte alle 2-3 Jahre wiederholt werden, um die Versorgungslage zu prüfen und die Düngungsmaßnahmen erneut anzupassen.
Auf die Pflanzfläche kann einmalig bis zu 20 l Kompost pro m² (das ist eine etwa 2 cm dicke Schicht) ausgebracht werden. Diese einmalige hohe Kompostgabe sollte nur bei humus- und nährstoffarmen Böden bei einer Neuanlage erfolgen. Wenn der Kompost sehr gut verrottet ist oder auch bei sandigem Boden, darf er bis 20 cm Tiefe eingearbeitet werden. Die Ausbringung sollte kurz vor der Begrünung erfolgen, um einer Stickstoffauswaschung vorzubeugen. Erst nach 3 Jahren sollte wieder Kompost auf dieser Fläche ausgebracht werden.
Eine sachgerechte Bodenbearbeitung sowie Be- und Entwässerungsmaßnahmen tragen zu einer günstigen Krümelstruktur und zum zügigen, gesunden Pflanzenwachstum bei. Durch ein gelockertes, feinkrümeliges Beet werden bei Aussaaten das Auflaufen, das schnelle Weiterwachsen des Keimlings oder der Jungpflanze gefördert.

Was brauchen die Gartenpflanzen an Düngung? Nach oben

Pflanzen nehmen Haupt- und Spurennährstoffe in gelöster Form aus dem Boden auf. Die Versorgung der Böden mit Nährstoffen ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von der Bodenart, der Humusversorgung und der vorausgegangenen Düngung ab. Wenn Pflanzen nicht richtig wachsen, wird häufig vermutet, dass sie unter Nährstoffmangel leiden. In den meisten Fällen ist es aber gar kein Mangel an Nährstoffen im Boden, sondern es sind ungünstige Wachstumsbedingungen wie Trockenheit, Lichtmangel, Bodenverdichtung, Vernässung oder zu wenig Fruchtbarkeit durch Mangel an organischer Substanz. Mit Hilfe einer Bodenuntersuchung ist festzustellen, wie der Boden mit Nährstoffen versorgt ist. Ausreichend ist eine solche Untersuchung des Gartenbodens alle 3-5 Jahre. Bei der Bodenuntersuchung werden alle pflanzenverfügbaren Nährstoffe, der pH-Wert und der Humusgehalt bestimmt, um daraus den Bedarf an Nährstoffen bzw. Düngemitteln ableiten zu können. Lange in Kultur befindliche Gärten weisen oft hohe Nährstoffgehalte auf, so dass die Düngung reduziert werden kann. Aber nicht nur der Nährstoffgehalt im Boden bestimmt die notwendige Düngermenge, sondern auch die Nährstoffmenge, die mit dem Erntegut dem Boden entzogen wird. Durch den Anbau und die Ernte von Gemüse werden mehr Nährstoffe entzogen als bei Obst oder Zierpflanzen. Beim Rasen ist die Häufigkeit des Mähens bzw. die Grasmenge entscheidend.
Zusätzlich zu den Nährstoffen wird der pH-Wert bestimmt. Dieser Wert gibt Auskunft über den Säuregrad des Bodens, der für die Verfügbarkeit der Nährstoffe bedeutsam ist. Einzuschicken ist eine Bodenprobe bei der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA Nord-West, Jägerstrasse 23 - 27, 26121 Oldenburg).
Liegt zum Beispiel eine hohe Phosphat- und Kaliversorgung im Boden vor, wie es häufig der Fall ist, sollte nicht mit einem Volldünger, aber auch nicht mit Stallmist oder Kompost gedüngt werden. Stattdessen reicht ein reiner Stickstoffdünger wie z.B. Hornmehl oder Hornspäne. Sind die Nährstoffgehalte im Boden ausgewogen, kann mit 3 bis 5 Litern/m2 Kompost gedüngt werden. Das entspricht einer Schichtdicke von 3 bis 5 mm, nicht mehr! Dazu können 50 bis 150 g/m2 Hornmehl (im Gemüsegarten) oder Hornspäne (bei Dauerkulturen) und bei Bedarf 25 g/m2 Kalimagnesia ausgebracht werden.
Es gibt "starkzehrende" Pflanzen, die viele Nährstoffe brauchen, weil sie hoch wachsen oder viele Früchte ansetzen. Zu ihnen gehören die meisten Kohlarten, Gurken, Tomaten, Stangenbohnen, Kürbis, Zucchini und hohe Stauden wie Rittersporn, Rudbeckien, Dahlien, ebenso Rosen und Solitärgehölze.
"Schwachzehrende" Pflanzen benötigen weniger Nährstoffe. Zu ihnen gehören Möhren, Erbsen, Buschbohnen, Kräuter und niedrige Stauden, ebenso Hecken und Wildgehölze.
Es gibt:
Organische Dünger: Diese bestehen aus tierischen oder pflanzlichen Substanzen, z.B. Stallmist, Kompost, Hornspäne oder Hornmehl. Diese organischen Substanzen müssen von den Bodenlebewesen umgewandelt werden und wirken daher langsamer. Mit dieser Art der Düngung wird die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben angeregt und wichtiger Humus gebildet. Humus lockert schwere Böden, macht leichte Böden bindiger und speicherfähiger und liefert Nährstoffe.
Mineralische Dünger bestehen aus anorganischen Substanzen (z. B. Stickstoff, Phosphor, Kalium). Sie können je nach Herstellung und Zusammensetzung schnell oder langsam wirken.
Organisch-mineralische Dünger sind ebenfalls je nach Zusammensetzung unterschiedlich in der Wirkungsweise.
Der optimale Zeitpunkt für eine Düngung liegt vorrangig im späten Frühjahr, da zu diesem Zeitpunkt das Wachstum einsetzt. Düngt man zu früh, kann es zu einer Auswaschung wasserlöslicher Nährstoffe wie Nitrat und Kalium kommen. Entsprechendes gilt für Kompost oder Mist. Auch diese sollten im Frühjahr ausgebracht werden. Nach Ende Juni oder gar im Herbst ist eine Düngung nicht mehr sinnvoll. Die Pflanzen sollen ihr Wachstum einstellen und sich auf den Winter vorbereiten. Ganz spät ausgebrachte Nährstoffe werden von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen, gehen durch Auswaschung verloren.

Wie dünge ich meinen Rasen? Nach oben

Dichtes Wachstum und ein kräftiges Grün zeichnen einen Rasen aus. Damit er gesund und strapazierfähig bleibt, sind eine regelmäßige Pflege und eine angemessene Düngung ratsam. Bei jedem Mähen wird Schnittgut mit den darin enthaltenen Nährstoffen von der Rasenfläche entfernt. Daher sollte der Rasen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden. Die wichtigsten Nährstoffe, die ein Rasen benötigt sind Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium.
Am einfachsten, jedoch auch am teuersten ist der Einsatz von Langzeitdüngern, die ihre Nährstoffe langsam freigeben und den Rasen über drei bis fünf Monate versorgen. Bei normalem Gebrauchsrasen gibt man im Frühjahr etwa Anfang bis Mitte April eine Düngergabe von etwa 100 g/m² Langzeitdünger.
Bei einer Verwendung von Mineraldüngern mit Sofortwirkung ist die Auswaschungsgefahr wesentlich höher. Sie bewirken das schnelle, nicht aber das gleichmäßige, permanente Wachstum. Daher sollten Mineraldünger zum Beispiel in vier kleinen Gaben über den Sommer verteilt ausgebracht werden. Der Nährstoff- und Kalkbedarf lässt sich am einfachsten mit einer Bodenuntersuchung (z.B. bei der LUFA Nord-West) feststellen. Auf Wunsch wird eine individuelle Düngeempfehlung erstellt. Denn je besser die Rasengräser ernährt sind, um so mehr können sie sich bestocken, um so weniger kann sich das Moos entwickeln.
Wenn der pH-Wert des Bodens zu niedrig ist, wird er hart und fest. Alle 2 bis 3 Jahre sollte er gekalkt werden. Wenn Dünger auf zu nassen Rasen gestreut wurde, ist anschließendes Wässern notwendig, um an den Gräsern haftende Düngerkörner abzuspülen. Bei zu trockenem Boden sollte ebenfalls gewässert werden, damit die Nährstoffe in den Boden und damit zu den Wurzeln der Gräser gelangen. Wer es ganz perfekt machen will, bringt im Herbst einen speziellen kalibetonten Rasendünger aus. So versorgt kommt der Rasen gut über den Winter.

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